„Unruhige Gegenwarten“, können sehr an- und aufregend sein – wie der Symposiumtag der „Darmstädter Tage für Fotografie“, eindrucksvoll bewiesen hat.
Ich habe viel Neues gesehen und gehört – mich von engagierten Künstlern und ihren Projekten mitreißen lassen.
Es ging gleich gut los, mit einem Vortrag von Julian Röder. Ein junger Fotograf, der sich sehr intelligent und engagiert mit Themen wie Kapitalismus, Globalisierung, den dazugehörigen Protestbewegungen auseinandersetzt. Mich hat seine Bildreihe „Human Resources“ sehr beeindruckt. Auf Messen, hat er Menschen im Messezusammenhang fotografiert und dann Schriftzüge und Werbebanner wegretouchiert. Geblieben sind verlorene Menschen oder wie Ankleidepuppen prototypisierte Menschen, in einer surrealen Umgebung. Ein Blick hinter die Kulissen, indem die Kulissen der Ablenkung beraubt wurden. Auch die anderen Fotoserien sind hochinteressant („World of Warfare“ – wer kommt schon mal auf eine Kriegsmesse?).
Die Fotografin Luzia Simons ist sehr bekannt durch ihre Blumenbilder, direkt eingescannt, überlebensgroß installiert. Der Schwerpunkt ihres Vortrages handelte aber von anderen Arbeiten, die sehr viel direkter mit unruhigen Gegenwarten zu tun haben. So zum Beispiel die Collageserie „Transit„, die sich mit Migration, Identität, Bürokratie und modernen Lebenswirklichkeiten auf eine sehr sinnliche, originelle Art auseinander setzt.
Simon Norfolk hat zum Abschluß noch die Bühne gerockt! Mit einem sehr engagierten, großartigen Vortrag.
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